Gemeinschaft / Gesellschaft = Jeder gegen jeden

Wie wir mittlerweile wieder miteinander umgehen

Wie gehen die Schafe mittlerweile wieder miteinander (gegeneinander) um?

Wie sie es sich von Regierung, Staat und den Reichen abgeschaut haben, wie sie aus „Nachrichten“, durch die systemkonformen Presseergüsse verstanden haben.

… in die Fresse.“, wie es eine asoziale, derzeit geschäftsführende „Ministerin“ öffentlich verkündigte und diese Wortwahl auch noch als „Witz“ verstanden wissen wollte.

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Rechtsradikal motivierte Gewalttaten nehmen in Deutschland immer mehr zu, jedes Jahr vermelden die Innenminister neue Höchststände an Straftaten aus dieser Schmuddelecke der deutschen „Gesellschaft“.

Brennende Asylunterkünfte, Gewalt gegen ausländisch aussehende Menschen, ob Männer, Frauen, Alte oder Kinder in Bussen, Bahnen, auf öffentlichen Plätzen.

Brutalste Attacken gegen Obdachlose nehmen zu. Mittlerweile sollen sich in Deutschland, dem „Land, in dem wir gut und gerne leben“ etwa 1 Million Menschen keine Wohnung mehr leisten können und werden zum Freiwild für jeden hirnlosen Spacken.

Einem Hartz-Opfer wird das „gesetzlich garantierte Existenzminimum“ um mehr als die Hälfte gekürzt, weil eine Hartz-Aufseherin ihn in der Dortmunder Innenstadt beim Betteln sah und pflichtschuldig ihrem Lagerkommandanten berichtete. Und der in der asozialsten, weil jahrelang antrainierten Weise, reagierte.

Ein Rentner saß auf einer Bank, die zu einer Bushaltestelle gehört. Weil der Mann dem öffentlichen „Hilfssheriff“ ungepflegt vorkam, erhielt der alte Mann eine Zahlungsaufforderung über 35 € für die „missbräuchliche Benutzung“ einer, in der Öffentlichkeit angebrachten Sitzbank.

Sicher, die Vorkommnisse sind mittlerweile beigelegt.

Im Fall des Dortmunder Hartz-Opfers nahm der Willkürapparat Hartz-KZ seine Kürzungen im zweiten Anlauf komplett zurück, aber nur weil der gedemütigte Mann eine Rechtsanwältin fand, die ihm helfen wollte und nicht, wie es bei Anwälten überwiegend üblich ist, abzuwinken, weil Sozialrecht nichts abwirft. Im Gegensatz zum Wirtschaftsrecht.

In Düsseldorf versteckte sich das Ordnungsamt zunächst hinter dem üblichen Amtsschwurbel, bis wohl irgend jemand mit Verstand dem üblen Willkürakt ein Ende bereitete.

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Warum kommt es überhaupt zu diesen unerträglichen Willkürakten und warum häufen sie sich?

Wie viele Willkürakte geschehen täglich, ohne das sie öffentlich werden?

Und, würden sie öffentlich werden, wie lange würde es dauern, bis die Öffentlichkeit aus Langeweile und daher zunehmendem Desinteresse nicht mehr reagiert und sich nicht mehr empört?

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Aus Profitgier hetzen wenige Menschen (Gestalten) viele andere Menschen in Armut, Obdachlosigkeit, in dauerhaft prekäre Lebensumstände.

Diese Profitgier wurde durch Regierungen und Parlamente, durch deren Gesetze legalisiert und weitestgehend dereguliert. Die Gesetzestexte haben sich die politischen Nullnummern nicht selbst aus der Hirnrinde gequetscht, sondern sie wurden den Bütteln des neoliberalen Wirtschaftsfaschismus von den zahllosen neoliberalen Vereinigungen (engl.: societies) diktiert.

Das neoliberale Mantra, oder besser die neoliberale Tirade von „Privatisierung, Steuersenkung und Sozialstaatsabbau“ (Copyright: Friedrich A. von Hayek, 1899 – 1992) ist zum alles beherrschenden gesellschaftlichen Diktat geworden.

Ob von Hayek, James Buchanan (der „Erfinder“ der Schuldenbremse und der „leeren Kassen“), Milton Friedman und so viele andere „Ökonomen“ und anderen „Denkern“ anfänglich genau diese asoziale Gesellschaft, mit all ihren widerwärtigen und obszönen Missständen gewollt haben, oder vorausgesehen hatten, kann ich nicht belegen.

Diese und andere Leute haben aber, unter der Fahne des Liberalismus, ihre Ideen einer marktradikalen Wirtschaftsdiktatur in die Welt gesetzt und mithilfe vieler Unterstützer aus Unternehmerkreisen ein weltumspannendes Netzwerk von wirklich mächtigen und einflussreichen Gesellschaften, also „societies“ gegründet und immer weiter ausgebaut.

Den obigen Link zu Wikipedia über v. Hayek kann ich nur wärmstens zur ausgedehnten Lektüre empfehlen. Daraus ein Zitat:

Laut Joseph Schumpeter sei „Hayeks Liberalismus zwar theoretisch ein edles Konzept, jedoch ausschließlich betuchten Self-made-Gentlemen und Sklavenhaltern zu empfehlen“.

Unter „liberal“ oder „Liberalismus“ stelle ich mir ganz sicher keinen totalitären, marktradikalen Wirtschaftsfaschismus vor, wie er in Deutschland seit 1998 immer weiter ausgebaut und voran getrieben wurde.

Zumindest unterstelle ich v. Hayek und seinen Kumpels ein komplett anti-demokratisches Weltbild.

Ein perverses Weltbild, das nur den wenigen rücksichtslosen Eliten (egal ob es sich um Vermögende handelt, oder Intellektuelle, oder Menschen mit anderen, in deren Augen, herausragenden Fähigkeiten handelt) das Recht auf Führung und Bestimmen zuerkennt.

Aber, was weiß ich schon und was verstehe ich kleines Dummerchen schon richtig?

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Die vielen gehetzten Menschen (ich nenne sie „Schafe“ oder „Nicht-Macher“) passen sich an, sie lernen von ihren Hetzern (den „Wölfen“ oder „Machern“) und wenden die abgeschauten asozialen, niederträchtigen und kriminellen Handlungsweisen innerhalb ihrer eigenen Herde, gegen die noch schwächeren und noch wehrloseren „Schafe“ (Nicht-Macher) an.

Denn der „Blockwart“ tritt nie nach oben, immer nur nach unten. Der „Treppenterrier“ beißt nach unten, nie nach oben!

Eine ausreichend konditionierte Hartz-IV-Aufseherin tritt, befehlsgemäß, immer nur nach unten.

Ein teilweise kostümierter (uniformierter) Hilfssheriff in, vermutlich auch noch Teilzeit (?), tritt einen Rentner von der Sitzbank (im übertragenen Sinne).

Dauerarbeitslose, völlig desillusionierte und perspektivlose (das ist keine Entschuldigung) Jugendliche prügeln Ausländer, Flüchtlinge oder wahlweise Obdachlose, was so gerade vorbei läuft und vom alkoholisierten Resthirn als Opfer noch wahrgenommen werden kann, ins Krankenhaus, wo zunächst mal nach dem „Kärtchen“ gefragt wird.

Wer arbeitslos gemacht wurde, ist in den Kommentarspalten der neoliberalen Systempresse Freiwild.

Asoziale Arschlöcher treten dort (fast immer unzensiert) verbal jedes Opfer der neoliberalen Verwertungsmaschine weiter in den Dreck.

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Auch und vor allem der „Staat“ und seine Auftraggeber aus Regierung und Parlament treten nur nach unten.

  • „Schwarzfahrer“ werden durch die Justiz zu Gefängnisstrafen verurteilt. Einerseits gibt es genug gewissenlose Richter, andererseits ermöglichen „Gesetze“ solche Willkür.

  • Menschen, die Hunger haben und sich abgelaufene Lebensmittel aus Müllcontainern von Supermärkten holen, werden kriminalisiert und angezeigt wg. Diebstahls! Und das bei ca. 11 Mio. Tonnen Lebensmittel, die unsere „Gesellschaft“ jedes Jahr weg wirft. „Ein Segen, das es die Tafeln gibt“, so die pastoral salbadernde Blindgängerin Göre-Eckhardt.

  • Kriminelle Finanzbetrüger und deren Anwälte können dagegen, durch endlose „Beweisanträge“, Strafverfahren solange hinauszögern, bis ein „Gericht“ das Verfahren einstellt, weil man der Auffassung ist, das ein Urteil erst nach der Verjährungsfrist von 10 Jahren gesprochen werden könne.

So kauft sich das Geld seine eigene Gerechtigkeit.

  • Ein Finanzminister Schäuble verhinderte seit 2009 aktiv eine konsequente Besteuerung der Reichen, tat nie etwas gegen „Steuervermeidungspraktiken“, ermöglichte es zum Ausgleich dafür, den griechischen Staat völlig handlungsunfähig zu machen und presste die griechischen Bürger in eine gesamtgesellschaftlich völlig aussichtslose Lage.

  • Der Landtag NRW genehmigt sich kurz nach den Wahlen 2017 zunächst mal eine „Diätenerhöhung“ von 149 € pro/Abg. und Monat. Kurz vor Weihnachten wollte die Landesregierung CDU/FDP das Sozialticket für den ÖPNV zum 1.1.2018 abschaffen. Dieses Vorhaben ist zunächst einmal eingefroren, dank heftiger Proteste. Die WM 2018 wird mit Sicherheit die nächste Gelegenheit sein, damit die Asozialen aus CDU und FDP ihr Vorhaben doch noch in die Tat umsetzen können.

  • Hessen geht einen anderen Weg. Dort können alle Beamten und im öffentlichen Dienst Beschäftigten jederzeit den ÖPVN kostenlos nutzen. Kosten für die Gemeinschaft: schlappe 50 Mio. €/Jahr.

  • Warum werden Beamte/der öffentliche Dienst Hessens so derart bevorzugt, warum wird diesen Typen ein geldwerter Vorteil zugestanden? Es widerspricht eklatant dem Gleichheitsgrundsatz des GG, wie das komplette Beamtengesetz aus der Zeit von Preußens Gloria. Weg damit!!

  • Deutsche Polizei und andere Dienste treten jegliches Recht, ob Grundgesetz oder die Strafprozessordnung mit Füßen, ob durch Dienstanweisungen oder durch ein eigenes, sehr krudes Rechtsverständnis generiert.

  • Siehe das heutige Bild zum Text, das Bezug auf die Polizeieinsätze in Hamburg (G 20) nimmt oder auf kürzlich stattgefundene „Nachwehen“ in Göttingen, die sich bei Verhaftungen und Durchsuchungen zugetragen haben.

Dr. jur. Wolfgang Bittner hat dazu auf den NachDenkSeiten am 08.12.2017 referiert.

Dazu passt auch der RT-Beitrag: Terroranschlag von Berlin: Opferfamilien üben bittere Kritik an Kanzlerin und Behörden vom 6.12.17.

Ich habe fast gekotzt, als ich folgendes im Artikel las:

Bereits kurz nach dem Anschlag wurde in der Tageszeitung „Tagesspiegel“ über den skandalösen Umgang mit den Angehörigen berichtet. Sie bekamen kein Kondolenzschreiben, aber eine Rechnung von der Berliner Gerichtsmedizin. So schrieb die Zeitung, dass die Hinterbliebenen Briefe erhalten hätten, mit der Aufforderung, innerhalb der gesetzten Frist zu zahlen, ansonsten werde ein Inkassounternehmen das Geld eintreiben.

  • Es geht aber noch viel weiter, denn die angeblichen jahrelang andauernden „Ermittlungspannen“ im Fall Anis Amri, kann mir niemand mehr als „Pannen“ oder „Verkettung unglücklicher Umstände“ in den Sicherheitsbehörden einreden.

Sobald ich „Verfassungsschutz“, „Staatsschutz“ oder ähnliche „Dienste“ höre, glaube ich nicht mehr an „Pannen“.

  • Sondern an gezielten Machtmissbrauch und eiskalt geplante Szenarien.

 

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Das Dogma, oder auch das Narrativ der Lohnarbeit ist nach wie vor in den Resthirnen dieser Gesellschaft fest verankert und wird nicht hinterfragt.

Wer „arbeitet“ ist gut und wertvoll, wer nicht arbeitet (aus welchen Gründen, spielt dabei absolut keine Rolle) ist schlecht, nutzlos, ein Schmarotzer, usw.

Lohnarbeit wurde durch spd und Grüne zwischen 1998 und 2005 billig wie Dreck gemacht.

Den Rest erledigten die Abgeordneten der nachfolgenden Legislaturperioden im Deutschen Bundestag. Durch Gesetze und Änderungen, die die Lohnabhängigen jedes Mal tiefer in die Scheiße ritten, jedes Mal mehr entrechteten.

Immer führend mit dabei, die spd und die „Gewerkschaften“ um den „DGB“.

Das konservative, rechte, rechtsradikale, in jedem Fall aber marktradikale Parteien das Dogma der Lohnarbeit unter allen Umständen am Leben erhalten wollen, ist klar, denn es ist der einzig verbliebene Propagandaknüller, der die Schafe bei der Stange hält.

Das auch die spd und die Grünen (angeblich links, sozial etc. ausgerichtet) sich seit gut 20 Jahren diesem neoliberalen, marktradikalen Dogma bedingungslos unterwerfen, gibt mir zu denken.

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Entweder sind spd und Grüne tatsächlich so unumkehrbar neoliberal/marktradikal ausgerichtet, das sie nur noch „links blinken“ wollen/können/sollen und als Beruhigungspille für das sich fortschrittliche wähnende Bürgertum herhalten müssen.

Oder sie sind tatsächlich so geistig verkantet und festgefahren, das sie immer noch nicht merken, was sie angerichtet haben, als sie die „soziale Marktwirtschaft“, die wahrlich auch kein Paradies der Werktätigen war, in ein marktradikales Colosseum verwandelten.

Einerseits haben diese Typen um Schröder (heute Millionär und Experte für russische Energiekonzerne), Clement (heute FDP und INSM-Chef), Fischer (heute Lobbyist, u.a. für BMW) und Tritt-ihn (gelernter Maoist, Pfandflaschen-Experte und ausgelutschter Mit-Sondierer) die Lohnarbeit in ein Sklavenverhältnis verwandelt.

Anderseits glauben deren politischen Zöglinge und Nachkommen, wie Nahles oder Göre-Eckhardt anscheinend immer noch an das Dogma der Lohnarbeit, wie die Kurie an die „unbefleckte Empfängnis“.

Das Handeln und Denken der spd und der Grünen ist dermaßen schizophren und unglaubwürdig, das es rational mir nicht mehr erklärbar ist.

Wenn man die Rechte der größten Bevölkerungsschicht, nämlich der Arbeitnehmer, völlig aushöhlt, die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe, die Rentner willentlich verarmt, dafür eine stetig wachsende Gruppe von prekär „Beschäftigten“, von Billiglöhnern, von Arbeitslosen und Hoffnungslosen, nämlich die entrechtete Hartz-IV-Klasse schafft, dann muss man wenigstens schizophren sein, wenn man an der gegenwärtigen Form von Arbeit als „Lohnarbeit“ festhält.

Denn auch den Schwachköpfen in spd und den Grünen kann nicht entgangen sein, das die weitere, rasche Digitalisierung und Automatisierung immer mehr menschliche Arbeit überflüssig macht.

Das die Anteilseigner, die Super-Reichen sich der überflüssigen Arbeitskräfte dabei seit 1998 viel schneller und vor allem kostengünstiger (also profitsteigernd) in Deutschland entledigen können, ist der unermüdlichen Arbeit aller Regierungen und Abgeordneten seit diesem Scheißjahr zu verdanken.

Siehe aktuell Siemens und weltweit 9.600 bald arbeitslose Menschen.

Hoffentlich habt ihr vorgesorgt, Eigentum erworben und euer Aktienportfolio optimiert, z. B. mit Siemens-Aktien, denn durch euer aller Entlassung (Freisetzung) profitieren die Anteilseigner, niemand sonst, in Form höherer Dividenden.

Aber vor allem ist all das der unermesslichen Blödheit der ungefähr 70% deutscher Wähler, die konsequent bisher jede Wahl zu ihrem Nachteil nutzten, zu verdanken.

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Im Fall der spd kommt aber noch viel mehr Schizophrenie, Soziopathentum und was weiß ich noch für medizinische Umschreibungen psychischer Krankheitsbilder zusammen.

Der jüngste Parteitag belegt diese, meine Vermutung.

Diese Partei, die in ihrem Namen immer noch das Wort „sozialdemokratisch“ führt, lässt ihre Delegierten eine Wahl zum Bundesvorsitzenden abhalten, bei der es keinen weiteren oder gar mehrere Kandidaten gibt. Martin, der Einsame erwartete nur eine Amtsbestätigung.

Sodann eierte der „neu gewählte“, alte Vorsitzende in all seinen Reden an der Wirklichkeit vorbei, redete das schlechte Wahlergebnis schön und versuchte seine diversen Richtungswechsel, die seine Genossen seit Anfang 2017 klaglos ertrugen, zu relativieren.

Albrecht Müller, jahrelanger und kritischer Begleiter „seiner“ spd hat diese neueste Realitätsflucht des Martin Ch. und des spd-Vorstandes hier auf den NDS gekonnt ins Deutsche übersetzt.

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Hätten wenigstens die Nichtwähler ihre (grundsätzlich verständliche) Weigerung überdacht und irgend eine Kleinstpartei gewählt, dann wären zumindest die Wahlergebnisse von CxU, spd, FDP, Grünen, PdL, vor allem der AfD deutlich geringer ausgefallen.

Man hätte auch der Spaß-Brigade um Martin Sonneborn vermehrt Stimmen zukommen lassen können. Es wäre zumindest mehr Sand ins parlamentarische Getriebe gekommen.

Zumindest wäre eine spd aktuell nicht bei 20,5% gelandet, sondern deutlich darunter, so wie die CxU keine 32,9% hätte, die AfD keine 12,6% und die schäbige FDP nicht mit 10,7% Wähleranteil angeben kann.

Hätten die ca. 25,4 Mio. Nichtwähler 2017 (einschl. der ungültigen Stimmabgaben) daran mal gedacht, wäre dieser, zwar nur psychologische, aber trotzdem nicht unnütze Effekt zum Tragen gekommen.

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Zurück zum Narrativ der Lohnarbeit, zu dem, was dieser Begriff beinhaltet und welche politischen und gesellschaftlichen Auswüchse und Verwerfungen damit seit 1998 in Deutschland erreicht wurden.

Lohnarbeit in marktradikalen Zeiten ist ein Vabanque-Spiel, außer für deutsche Beamte.

Die Gesetzgeber haben sich seit 1998 dafür entschieden, die Arbeitnehmer zu entrechten, die Gewerkschaften, die das willenlos mit sich haben machen lassen, zu entkernen, zu entmachten um dafür die Besitzenden unverhältnismäßig hoch zu bevorteilen.

Niedrigstlöhne, ekelhafte Arbeitsverhältnisse, sogenannte Flexi-Modelle, Senkung der Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen, all das sicherte

  • steigende Gewinne im Arbeitgeberlager

  • und rapide sinkende Löhne, rapide sinkende Lebensqualität, Altersarmut, Arbeitslosigkeit usvm im Arbeitnehmerlager.

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Die Verabredung zwischen Kapital und Politik lautet:

  • Wir zahlen wenigstens viel zu wenig, am besten gar keine Steuern, wir behalten unsere Profite, wir kümmern uns ausschließlich um unser Wohlergehen.

  • Und wir werden jede Möglichkeit nutzen, um unsere Verluste zu sozialisieren.

  • Wir haben keinerlei Verpflichtung gegenüber der Arbeitnehmerschaft.

  • Wir werden weiter und immer schneller vorhandene Arbeitsplätze durch Digitalisierung und Automatisierung vernichten.

  • Und kommt ja nicht auf die schwachsinnige Idee mit einer Maschinensteuer. Wir werden dann, wie bisher noch immer erfolgreich angewendet, unsere Propagandamaschine anwerfen und jedes noch so schwachsinnige Argument anführen, das euch im Endeffekt Wählerstimmen kosten wird.

  • Wir werden weiter daran arbeiten, jeden in Frage kommenden Arbeitsplatz zu teilen, zu dritteln, zu vierteln, in einen Minijob zu verwandeln, in ein prekäres Arbeitsverhältnis zu verwandeln.

  • Wir werden weiter die Möglichkeiten nutzen, die uns EU-Land bietet, um Ost-, Süd-Ost- und Süd-Europäer für billig Geld hier in Deutschland schuften zu lassen.

  • Wir werden weiterhin, wo immer es möglich ist, unbezahlte Überstunden einfordern, die Gesamtzahl von etwa 1,4 Mrd. Überstunden pro Jahr in Deutschland ist noch viel zu gering!

  • Seht zu, wie ihr, die Politiker mit den ganzen Arbeitslosen klar kommt, die eure Gesetze ermöglicht haben.

  • Nutzt unser Modell, HARTZ IV, unsere Propaganda zur Sedierung der Bevölkerung.

  • Haltet am Modell der Lohnarbeit fest, obwohl wir immer mehr Arbeitslosigkeit produzieren werden, immer mehr Aufstocker, immer mehr Niedriglöhner, immer mehr „3 Jobs aber keine Wohnung“, immer mehr Prekariat.

  • Denn wenn ihr das nicht tut, die noch Lohnarbeitenden gegen die Arbeitslosen aufhetzt, dann kriegt ihr in kürzester Zeit echte Probleme.

Capisc?

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Die Marktradikalen haben ein Tor geöffnet, das menschliche Arbeit billig wie Dreck machte. Begleitend hat man den schwachsinnigen Satz in die Welt gesetzt: „Der Arbeitsmarkt verändert sich.“

Blödsinn, denn nicht der Markt verändert sich, sondern Menschen verändern den Arbeitsmarkt durch ihre habgierigen Ideen und Handlungen.

Die marktradikalen Wirtschaftsgnome haben aber keine Idee, was sie mit den Arbeitslosen anfangen sollen.

So wurde Hartz-IV erdacht. Ein Teufelskreis aus Kontrollen, Willkür, Zwang, Herabwürdigung und unzureichenden Geldmitteln für die betroffenen Opfer. Nebenbei konnte man die, für die Politik so wichtigen Statistiken fälschen und Arbeitslose in den extra für die Besitzenden geschaffenen Niedriglohnsektor pressen.

Das alles wird für eine gewisse Zeit „gut gehen“. Für das Kapital und die Politik.

Aber auch in Deutschland ist die Obrigkeitshörigkeit und Bequemlichkeit des Michel nicht endlos dehnbar und strapazierfähig.

Noch ist der Deckel drauf, ab und zu vibriert er schon, aber je mehr Arbeitslose produziert werden, desto schneller und heftiger kocht der Topf über.

Niemand bei spd und Grünen hat zukunftsfähige Ideen, denn dort ist man zunächst dem Kapital, den Besitzenden verpflichtet und will deshalb das marktradikale System nicht kippen.

Und so hält man sich selbst im Teufelskreis der Abhängigkeit vom Kapital, den gemachten Zugeständnissen (Gesetzen) einerseits und arbeitslos gemachten Wählern andererseits, gefangen.

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Union, FDP und AfD haben hierzu überhaupt keine Konzepte, dort kennt man nur die eigene Klientel, die in diesen Parteien selbst involviert ist, zumindest aber mit Spenden und anderen Einflussnahmen, die politischen Programme steuert.

Ich zähle auch die AfD zu den Parteien, die von Anfang an maßgeblich durch das Kapital finanziert, aufgebaut und gesteuert gesteuert wurden und werden.

Bei der AfD hatte ich immer das Gefühl, das sich Teile des Kapitals, vor allem natürlich rechte, erzkonservative, zum Teil rechtsradikale, aber ganz sicher nationalistische und völkisch gesinnte Kreise diese Partei „leisteten“, weil

  • sie einer solchen politischen Ausrichtung, solange sie auch marktradikal getrimmt bleibt, absolut nicht abgeneigt sind,

  • aber vor allem auch, nicht wieder, wie 1933 geschehen, von einer radikalen Partei einfach überrollt und vereinnahmt werden. Sie wollen diesmal bestimmen, was passieren soll.

spd und Grüne haben sich von außen zerlegen lassen und im Inneren den Weg in die Marktradikalität eingeschlagen.

Der PdL steht seit geraumer Zeit bereits in diesem Prozess der Zerlegung und des Umbaus.

Das die Schafe eine Art sozialer Volksbewegung (span.: movimiento – da kriegt jeder lateinamerikanischer Diktator sofort Herpes) selbst initiieren ist wohl immer noch für lange Zeit ausgeschlossen. Zumindest in Deutschland.

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Welche Person/Personen gäbe es denn, die eine soziale, am Wohlergehen der Menschen, ausgerichtete Politik verfolgen wollen?

Frau Wagenknecht? Ja, glaube ich schon, das sie das will, nur wird sie niemand lassen.

Frau Nahles, Frau Göre-Eckhardt, Markus Söder, Cem Özdemir, Herr Lindner, der alte Herr Gauleiter, Martin Chulz, Ralf Stegner, Frau Merkel?

Bei den 8 Wochen Sondierungen zwischen Union, FDP und Grünen hatte sich gezeigt, das niemand Interesse an Sozial- und Arbeitspolitik hatte. Die Grünen sind ganz schnell umgekippt, als sie merkten, das es kein Durchkommen bei den marktradikalen Betonköpfen aus CxU und FDP bei diesem Themenkreis gab. Kein Gesprächsbedarf!

Oder der Herr (Frau?) Jens Spahn, Absolvent des Young-Leader-Programms des American Council on Germany, einer Partnerorganisation der Atlantikbrücke

Der Typ ist so eine durch und durch vernetzte, im politischen Lobbybetrieb fest verankerte Polit-Luftnummer, direkt aus dem Lehrbuch der Bertelsmannstiftung zum Thema: „Wie kaufe ich mir einen persönlichen Lobbyisten, baue ihn auf und lasse ihn für mich im Bundestag arbeiten?“

Er war von Anfang an ein Lobbyist der Pharmaindustrie, mittlerweile parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, fiel immer schon durch ausgrenzendes Gequatsche a la Sarrazin auf, verquickte private gewinnorientierte Interessen mit seiner politischen Arbeit und ist ein ausgesprochen asozial (sozial desinteressiert) orientiertes Bübchen.

Hier ein Link zu RT, eine Art Interview, garniert mit Hinweisen zu Söders Geschwaller im Hinblick auf die anstehenden Gespräche zur GroKO III.

Dazu ein weiterer Link auf LobbyControl, die aus vergangenen Jahren ein paar weitere Auffälligkeiten des Young Leader Spahn festgehalten haben.

3 Links mit Informationen zu einem „Politiker“, den die Industrie (in Spahns Fall die Pharmaindustrie) den Wählern als „Lösung“ verkaufen will.

Die Leser sollten sich diese Links anschauen, damit sie eine kleine Ahnung davon bekommen, was „Young Leader“ tatsächlich sind.

Ehrlich, wenn so ein Typ es schafft, Frau Merkel abzusägen, dann verliere ich jegliche, noch verbliebene Achtung vor der Königin. Den müsste die Frau doch eigentlich noch vor dem Frühstück zerlegen können.

Ich bin ja auch dafür, das Frau Merkel geht, aber mit ihr wenigstens die gesamte CxU, FDP und AfD.

So wird doch wieder nur ein Elend durch ein noch größeres Elend ersetzt.

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Also, solange „Arbeit“, „Lohnarbeit“ in dieser Weise durch Kapital und Politik weiterhin instrumentalisiert wird, zum Zwecke des Erhaltes des Status Quo, solange die Bürger (Schafe) sich weiterhin instrumentalisieren lassen und selbst diesem Narrativ sinnlos huldigen, wird „die Gesellschaft“ auch weiterhin den für sie sinn- und aussichtslosen Kampf „Jeder gegen Jeden“ kämpfen.

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Bis dann…